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Buch A      Deutsch-Österreichischer Aufklang  

Der erste Band der Serie besteht aus einer Einleitung – Warum sammle ich die Höchsten aller europäischen Länder? – Wie kam ich auf diese Idee? – gefolgt von der ersten 4 Kapiteln.

 

Auszug aus der Einleitung:

„In der Nacht zum Freitag, den 13. August 1999, starb der Traum. Ein noch höherer Berg wäre vielleicht möglich gewesen. Jetzt war der Scheitel erreicht. Ab jetzt ging es endgültig abwärts. Was könnte noch auf mich warten, in meiner Restzeit bis zum Tod? Was würde sich überhaupt noch lohnen? Was sollte ich tun?

Gab es noch andere Ziele? Geringere, aber ungewöhnliche Herausforderungen? Für Vorruheständler geeignete? Ich lag da im Zelt, draußen rieselte der Schnee, Stunde um Stunde verstrich, so wie der Pik Lenin in seiner Gesamtheit vorbeistrich. Noch lebte ich!

Da war sie, die Idee. Die Ruhelosigkeit in Ruhe verwandeln. Einem Ziel nachgehen, das erreichbar war, das aber von niemand so recht erreicht wurde. Einen Spleen durch einen anderen, menschlicheren ersetzen. Da war sie, die Idee. Mitten in der Nacht, im Zelt, am Pik Lenin. Und draußen rieselte der Schnee.

Nach wie vor würde Höhe eine Rolle spielen. Doch diesmal würde noch mehr dazu kommen. Höhe würde nicht mehr nur einfach in Metern zu messen sein. Höhe als Absolutkriterium war nach wie vor gefragt, jetzt aber vermischt mit ein paar neuen Kriterien. Früher wurde Höhe in Meter gemessen, jetzt würde sie sich an politischen Gegebenheiten zu orientieren haben: an Staaten. Genauso willkürlich. So willkürlich wie Berge selbst. Gab es irgendwo den absoluten Berg, den einzigen? Nicht einmal Höhe in Metern gemessen war ein absolutes Kriterium. Von wo aus sollte man messen? Vom Erdmittelpunkt? Vom Meeresspiegel? Vom Meeresboden? Vom Ausgangsort?

Also schnell abgezählt: Wieviel Staaten gab es überhaupt in Europa? Was war mit Rußland und der Türkei? Wo hörte Europa auf, wo fing es an? Ist Kleinasien noch dabei? Ein paar Staaten hatten noch Kolonien oder Überseegebiete. Gehörten die dazu? Da gab es sogar noch eine Kolonie auf europäischem Gebiet: Gibraltar. Mitzählen, ignorieren? Und was mit der seltsamen Enklave um Königsberg herum, dem ehemaligen Ostpreußen? Als eigenständiges Gebiet ansehen oder nicht? Alle autonomen Gebiete mitbedenken? Dann würde auch Spitzbergen zu berücksichtigen sein, Tschetschenien ebenso. War das überhaupt Europa? Wo fängt Europa an, wo hört es auf? Aber wie auch immer: Definitionen würden sich später finden lassen. Das Ziel war geboren. Die Planung konnte beginnen. Merkwürdiges war zu erwarten, nie Gehörtes. Pik Lenin abgehakt. Als nicht geschehen vergessen. Völlig insignifikant.

 

 

Immer würden es also die Höchsten sein, aber nicht immer würden sie hoch sein. Das Unternehmen würde eher mit Sammeln als mit Bergsteigen zu tun haben. Einige meiner Sammelkollegen sammeln die Viertausender der Alpen: 4000 Meter, eine magische Höhe für Bergsteiger. Aber wie viele sind das? Meine Kriterien würden einerseits klarer sein: Immer nur der Höchste würde zählen, egal wie hoch; andererseits würde ich menschengemachte Kriterien einziehen: Grenzen, Staaten, abgegrenzte Gebiete. Und mit ihrer Verschiebbarkeit würden auch die Höchsten immer mal hin und wieder ins Schwimmen geraten.

Und noch an eine andere Schwierigkeit stoße ich: Ich würde eine Anthologie produzieren, von 135 fast isoliert voneinander stehenden Schilderungen von Bergbesteigungen, Ausflügen und Expeditionen zu höchsten Punkten europäischer Staaten, abhängiger Gebiete, Kolonien, autonomer Gebiete, Enklaven und Exklaven sowie von Gebieten mit unklarer politischer Zuordnung oder Zukunft. Allein schon in dieser Aufzählung zeigt sich die Farbenfrohheit von Europa, und so ist es weniger ein Anliegen dieser Sammlung, Berge und Anstiegsrouten zu beschreiben als vielmehr die Länder und Gebiete, denen sie vorstehen, ihre Fluktuation im Lauf der Geschichte und die Willkür der Grenzziehungen, mit denen die jeweiligen Berge und Punkte zu ihrer Eigenschaft als „Höchste“ gekommen sind.

Und wie würde ich auf meinem Fischzug unterwegs sein? In einem Minivan, Marke Subaru Libero, Baujahr 1994, sofern ich nicht, wie in einigen Fällen, den einen oder anderen Berg auf meiner Liste nicht schon vorher bestiegen habe. Der Libero ist genau das richtige Gefährt für das, was ich vorhabe. Er ist Fahrzeug, Arbeitszimmer, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad in einem. Na ja, Bad wohl doch nicht so sehr, eher nur Waschtisch. Wir werden sehen“.

 

 

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