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 Das Heiligtum Kataloniens – Pica d'Estats

Autonomes Gebiet Spaniens mit eigener Sprache

 

Die katalanische Flagge auf der Pica d'Estats

 Auszug:

„In stetem, geisttötendem Zick-Zack schraube ich mich hoch; es raubt mir bald den letzten Atem. Unter und hinter mir glitzert der Estany d’Estats wie ein Badesee in der Sonne, und ich quäle mich hier ab. In einer letzten Kraftanstrengung, praktisch auf allen Vieren, tief auf meine Stöcke gestützt, krabble ich in die Paßhöhe des Port de Sotllo – französische Grenze! Col de Sotllo sagen die Franzosen zu dem schmalen, windigen Durchlaß. Ein ungemütlich kalter Nordwestwind pfeift durch die enge Lücke. Es ist 15 Uhr. In den schattigen Karen der französischen Seite hängt noch der Schnee vom letzten Wettereinbruch.

Noch benommen und verschwitzt lese ich im Durchzug stehend das Gebet des katalanischen Liedermachers Lluís Llach an 'Laura', angeheftet als Plakette an einen Felsen links im Schatten des Passdurchgangs, das beste Gebet, das ich mir für den Grat wünschen kann, den ich jetzt angehe. Es führt mich aus der Euphorie des Geleisteten zurück in die Illusionslosigkeit des noch vor mir Liegenden. Gleich wird es luftig, als ich die ersten Felsen des Grats überwinde. 'Via Gabarró' heißt dieser Steig, der von hier über den gesamten Grenzgrat zieht, die 'Arista Integral'. Eigentlich sind alles 'Einser'-Stellen, niedrigster Schwierigkeitsgrad, doch teils ausgesetzt und so, daß ich vorsichtig an Kanten entlang balancieren muß. Eigentlich sollte der 'Weg' über den Grat auch markiert sein, davon sehe ich nichts. Intuitiv muß ich mehrfach zwischen der südwestlichen katalanischen Seite und der nordöstlichen der französischen Haute-Ariège hin- und herpendeln, um den besten Anstieg zu finden; zuerst verläuft er auf der katalanischen Seite. Bevor der Grat so scharf wird, daß ich ihn nicht einmal mehr queren könnte, muß ich einen Durchlaß auf die französische Seite nehmen. Dort hangle ich mich in einem dunklen Kamin hoch und auf die Gratschneide zurück; die schlüpfrigen Neuschneereste in den Trittkuhlen fordern Aufmerksamkeit.

16.25 Uhr zeigt meine Uhr, als ich das Steinmännchen auf dem Pic Verdaguer erreiche. Jetzt ist es nur noch ein Kinderspiel, über das kleine Jöchlein hinüberzuwechseln zum Hauptgipfel. Zehn Minuten später bin ich im Joch, das außer 'Petit Collet', 'Collado' und 'Colladito' keinen eigenen Namen zu haben scheint, und weitere 15 Minuten brauche ich, um mit Hilfe einer gelben Markierung die Pica zu stürmen“.


Nachtlager auf dem Gipfel der Pica d'Estats

 


Und dazu immer Maurice Ravels Bolero im Kopf: http://www.youtube.com/watch?v=3-4J5j74VPw


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