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Buch S      Ganz oben im Kaukasus  


Letztes Sonnenlicht auf dem Shtavler in Svanetien

 

Was will ich eigentlich im Kaukasus? Ist das überhaupt noch Europa? Wie andere vor mir muß ich in dieser Frage Kompromisse schließen und merke dabei: Europa gibt es eigentlich gar nicht, jedenfalls nicht geographisch. Und kulturell? Da ist Georgien vielleicht noch europäisch, Tschetschenien aber nicht. Wo laufen die religiösen Trennlinien, wo die ethnischen? Nicht einmal klare Sprachgrenzen gibt es in dem Gebirge, das als "Sprachfestung" gilt.

 

Meine Entscheidung fällt schließlich anhand der Wasserscheide: Die jeweils höchsten Berge der Gebiete nördlich des Kaukasus-Hauptkamms besteige ich, die entsprechenden südlich des Hauptkamms nicht. Das bedeutet nicht, daß ich nicht doch dort hin muß: Nur in 2 Fällen nähere ich mich von Norden, in 4 anderen Fällen von Süden. In jedem Fall handelt es sich um expeditions-ähnliche Unternehmungen in oft politisch heiklem Terrain.

 

Ein spezieller Dank dafür, daß dieses Programm gelingen konnte, geht zunächst an Dr. Gotlind Blechschmidt, die die nötigen Kanäle im Vorfeld für mich öffnete, dann an Marina Kalandadze und Alain Giorgi Marendaz von www.geoswiss-travel.ch, ohne die überhaupt nichts gegangen wäre, an meine Fahrer Nodari Kldeiseli und Ramaz Bluashvili, ohne deren Kontakte und Ortskenntnis ich nie meine Ziele hätte erreichen können, an Alexej Slivenko von Lanrussport in Krasnaja Poljana und vor allem an zahlreiche aufopferungswillige Gastgeber in Khevi, Khevsuretien und im Gebiet der Lezginen, die Herren Professor Shota Mirianashvili aus Tbilisi, Akif Rüstamov aus Baku und Dima Buslik aus Nalchik, die hilfreichen georgischen und russischen Kameraden und die georgische Generalität, die die alles entscheidende Erlaubnis zum Vordringen in vermintes Grenzgebiet erteilt hat.


In der Aeroflot-Tupolev über den Elbrus

 

Sprachinseln, Rückzugs- und Restgebiete sind auch hier wieder der Inhalt. Grenzen überschneiden sich kurios, grenzen sinnlos ein und ab, und das in einem Kontinuum gleichartiger Bergvölker. Natürlich stehen wieder die jeweils höchsten Berge unverrückbar in der verrückten Szene - und diesmal sind es wahrhaftig gewaltige Bolzen.

 


Die Musik ist ebenso gewaltig: http://www.youtube.com/watch?v=Ir6PdC5leds&feature=related



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